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Die Städte Coesfeld und Borken sind zusammen mit ihrer gemeinsamen Versorgungs-Gesellschaft, der Emergy, schon länger erfolgreich im Bereich Erneuerbare Energien unterwegs. Jetzt bringen sie – als eine von vier Pilotkommunen in Nordrhein-Westfalen – die kommunale Wärmeplanung auf den Weg. Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, Ron Keßeler, Geschäftsführer der Emergy, und Coesfelds Bürgermeisterin Eliza Diekmann (von links) freuen sich über die zukünftige Zusammenarbeit im Bereich der kommunalen Wärmeplanung.

Die Städte Coesfeld und Borken sind zusammen mit ihrer gemeinsamen Versorgungs-Gesellschaft, der Emergy, schon länger erfolgreich im Bereich Erneuerbare Energien unterwegs. Jetzt bringen sie – als eine von vier Pilotkommunen in Nordrhein-Westfalen – die kommunale Wärmeplanung auf den Weg. Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, Ron Keßeler, Geschäftsführer der Emergy, und Coesfelds Bürgermeisterin Eliza Diekmann (von links) freuen sich über die zukünftige Zusammenarbeit im Bereich der kommunalen Wärmeplanung.

Kooperation für eine klimaneutrale Wärmeversorgung

Die Städte Coesfeld und Borken gehen bei der kommunalen Wärmeplanung gemeinsam voran

Borken/Coesfeld. Um die kommunale Wärmewende erfolgreich zu gestalten und auf diese Weise einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, haben sich die Städte Borken und Coesfeld dazu entschlossen, miteinander zu kooperieren und in diesen Prozess die EMERGY, als 100-prozentige Tochter beider Städte, einzubinden. Zeitnah soll daher die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung ausgeschrieben werden.

Alle Kooperationspartnerinnen begrüßen ausdrücklich, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 Klimaneutralität erreichen will. „Nur im engen Schulterschluss aller Verbrauchenden im privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereich wird es uns gelingen, unser Klima und unsere Lebensgrundlage zu schützen“, sind sich Mechtild Schulze Hessing und Eliza Diekmann als Bürgermeisterinnen der Städte Borken und Coesfeld einig: „Um klimaneutral zu werden, ist eine Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien unabdingbar.“

Zurzeit werde in Deutschland rund die Hälfte der Primärenergie für die Beheizung von Wohnungen, für die Warmwasserbereitung und in der Industrie als Prozesswärme eingesetzt. Fossilen Energieträgern komme dabei nach wie vor eine dominierende Rolle zu, was sich aus Gründen des Klimaschutzes und zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit schnell und grundlegend ändern müsse.

Die Wärmewende könne jedoch nur auf lokaler Ebene erfolgreich bewältigt werden, weil Wärme – im Unterschied zu Strom und Gas – praktisch vollständig in räumlicher Nähe erzeugt und verbraucht würde. Gleichzeitig sei der Koordinierungsbedarf hoch, weil unterschiedliche Infrastrukturen, langlebige Investitionen und eine Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren betroffen seien.

„Schon Anfang 2023 haben wir uns daher gemeinsam dazu entschlossen, mit der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung zu beginnen“, sagt Ron Keßeler, Geschäftsführer der EMERGY. Die kommunale Wärmeplanung stellt ein Planungsinstrument zur langfristigen Gestaltung der Wärmewende dar: „Wir möchten mit der kommunalen Wärmeplanung zügig Planungs- und Investitionssicherheit schaffen für alle Akteurinnen und Akteure, für die Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch für Betriebe, Dienstleisterinnen und Dienstleister sowie Unternehmen“, erklärt Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing. Zugleich würden durch die Wärmeplanung die Weichen für substantielle Minderungen des Kohlenstoffdioxidausstoßes in den kommenden Jahren gestellt.

Auf Basis einer Bestands- und Potenzialanalyse wird bei der kommunalen Wärmeplanung ein Zielszenario entwickelt. In diesem Szenario sollen die zukünftige Entwicklung des Wärmebedarfs und der Versorgungsstruktur abgebildet werden. Hierauf aufbauend wird dann eine Wärmewendestrategie mit Handlungsstrategien und konkreten Maßnahmen entwickelt. „Uns ist es wichtig, die Menschen und die Wirtschaft in Coesfeld und Borken von Anfang an bei der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung mitzunehmen“, betont Bürgermeisterin Eliza Diekmann.

Erfreulicherweise ist es gelungen, für die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung durch ein Fachbüro eine Förderung nach der Kommunalrichtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Höhe von 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten zu akquirieren. Die Gesamtkosten für die Konzepterstellung belaufen sich auf rund 240.000 Euro, von denen 210.000 Euro vom Bund getragen werden. Den verbleibenden Eigenanteil von rund 30.000 Euro würden sich die Städte Coesfeld und Borken teilen. Ziel ist es, den Auftrag für die Erstellung zeitnah an ein Fachbüro zu vergeben und die Planung dann bis Ende 2024 fertigzustellen.

Bei der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung profitieren die beiden Städte auch von der Teilnahme an einem Pilotprojekt der Landesagentur „NRW.Energy4Climate“. „Wir tauschen uns regelmäßig mit der Landesagentur und den Städten Köln und Mönchengladbach sowie dem Kreis Siegen-Wittgenstein aus“, konstatiert Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing: „Von diesem Wissensaustausch profitieren alle Beteiligten bei der Wärmeplanung enorm.“

Mehr Informationen dazu gibt es auch unter: https://www.energy4climate.nrw. Zudem planen die Städte Borken und Coesfeld gemeinsam mit der EMERGY Anfang des kommenden Jahres Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger zur kommunalen Wärmeplanung. Die Termine werden jeweils rechtzeitig angekündigt.