Aquarius

Kontakt

Kundenportal
Olaf Stork, Abteilungsleiter Auslegung/Bau/Betrieb Gasregelanlagen der Stadtwerke

Gasdruckregelstation Heiden Bauerschaft Nordick

Neue Gasdruckregelstation in Heidener Bauerschaft Nordick

versorgt über 30.000 Menschen in der Region mit Erdgas. Außen schlicht und innen voller Technik.

Heiden. Von außen sieht er unscheinbar und schlicht aus: Der kleine rote Ziegelbau mit einem Satteldach, der da mitten in der Heidener Bauerschaft Nordick unweit des Ehrenmals an der Römerseestraße steht. Und so manch einer mag sich im Vorbeifahren bereits gefragt haben, was das wohl für ein Gebäude ist.

Das Häuschen ist die eine der insgesamt 120 Gasdruckregel-Stationen der Stadtwerke Borken. Die Station an der Römerseestraße ist dabei aber nicht irgendeine: Sie ist die größte der Gasstationen, die sich im Besitz der Stadtwerke befinden.
„Die Station hat eine ganz wesentliche Bedeutung für die Versorgung im Gasnetz der Stadtwerke Borken“, berichtet Olaf Stork, Abteilungsleiter Auslegung/Bau/Betrieb Gasregelanlagen der Stadtwerke.

Vor fünf Jahren wurde die Leistungsfähigkeit der Anlage deutlich ausgebaut. Rund
500 000 Euro ließen sich das die Stadtwerke 2016 kosten. „Damit haben wir die Versorgungssicherheit der Bevölkerung investiert“, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Antje Evers, das Unternehmensprinzip der Stadtwerke als Daseinsversorger. Denn ohne den Um- und Ausbau hätte die Kapazität der Gasstation nicht mehr ausgereicht, um die Versorgung gerade in Spitzenlastzeiten sicherzustellen.

Der Ausbau der Leistungsfähigkeit bedeutet nicht nur, dass das Gas, das aus den Ferngasleitungen in der Regelstation mit einem Druck von rund 22 bar ankommt, auf 8 bis 10 bar reduziert wird, bevor es in die jeweiligen Versorgungsleitungen eingespeist wird. Gleichzeitig wird das Gas nämlich gemessen, gereinigt und vorgeheizt. Dabei wird auch modernste Kommunikationstechnik eingesetzt – zum Beispiel in Form von Lichtwellenleitern. Und in der Leitwarte wird die Gasdruck-Regelanlage an der Römerseestraße permanent überwacht; die durchgeleiteten Mengen werden zudem vom Netzbetreiber online registriert.

„Die Aufrüstung der Anlage ist für uns eine echte Herausforderung gewesen, weil wir die Umstellung der Technik in der Station so vorgenommen haben, dass die rund 30 000 Menschen, die an unser Energieversorgungsnetz angeschlossen sind, nichts davon bemerken sollten“, erinnert sich Stork daran, dass während dieser Umstellungsphase 40 Mitarbeiter aus sieben Betrieben gleichzeitig vor Ort waren. „Das war logistisch schon sehr anspruchsvoll“, meint der Abteilungsleiter.

Aktuell versorgt die Stadtwerke-Gasstation an der Römerseestraße die Gebiete Velen, Ramsdorf, Heiden, Marbeck, Raesfeld und Erle.

Die etwas einsame Lage der Gasdruck-Regelanlage in der Bauerschaft Nordick wurde nicht zufällig ausgewählt. „Unsere Anlage liegt an einer versorgungstechnisch sehr interessanten Stelle“, erklärt Olaf Stork, „weil dort in der Nähe Gasleitungen der Ferngasnetzbetreiber verlaufen.“
Wie von Thyssengas und OGE oder deren Gemeinschaftsleitung „Zeelink“. Letztere befinde sich noch im Bau, erläutert Stork und fügt an, dass die Station Römerseestraße an die Thyssengas-Fernleitung angeschlossen ist.

Für die Stadtwerke ist der Ausbau der Gasinfrastruktur ein wichtiger Baustein für die Energiewende. „Weil sie Anteile von zum Beispiel grünem Wasserstoff aus regenerativer Stromerzeugung transportieren, speichern und verteilen kann“, erklärt der Gas-Regelanlagen-Spezialist Olaf Stork. Nach aktuellem Stand der Technik könnte der Wasserstoffanteil im Erdgasnetz bereits zehn Prozent statt der momentan erlaubten zwei Prozent betragen.

Was von außen betrachtet also eher unscheinbar und schlicht daherkommt, ist im Inneren ein Ausbund modernster Technik, mit der nicht nur mehrere Zehntausend Menschen in der Region zuverlässig mit dem Energieträger Gas versorgt werden, sondern welche auch auf die Energiewende aufs Beste vorbereitet ist: Ein kleiner roter Ziegelbau mitten in der Heidener Bauerschaft Nordick.